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Santiago de Compostela wurde 1985 von der UENSCO zum Weltkulturerbe der Menschheit erklärt, wobei neben der Schönheit und Unversehrtheit der Stadt vor allem auch der tiefe Nachhall ihrer geistlichen Bedeutung als Heiligtum der Apostelgrabstätte und als Ziel der wichtigsten religiösen und kulturellen Bewegung des Mittelalters - der Pilgerzüge auf dem Jakobsweg - ausschlaggebend war. 

Der Consejo Internacional de Monumentos y Sitios (ICOMOS) begründete die Aufnahme Santiagos in die Liste des Weltkulturerbes der Menschheit:

”Da Compostela einen außergewöhnlichen, die Grabstätte des Heiligen Jakobus umgebenden Komplex von Denkmälern bewahrt und Zielpunkt aller Routen des zwischen dem 11. und 18. Jahrhundert größten christlichen Pilgerzugs ist, gehört die Stadt zweifellos zu den unbestrittenen Kulturschätzen der Menschheit, denn sie vereint sowohl spezifische als auch universale Werte in sich. Zum einzigartigen Charakter ihrer romanischen und barocken Meisterwerke ist die transzendentale ästhetische Leistung hinzuzurechnen, in der diachronisch so unterschiedliche Elemente zum Ausdruck kommen, dass eine ideale Stadt entsteht, die zugleich von Historie und Zeitlosigkeit überquillt. Die vorbildliche Natur dieser christlichen, durch die ideologischen Begriffe der Reconquista bereichterten Pilgerstadt hat ihren Nachhall in ihrer großartigen geistlichen Bedeutung. Sie ist nämlich einer jener wenigen Orte, die so tief vom Glauben erfüllt sind, dass sie für die ganze Menschheit heilig werden. (...)”

Der ICOMOS empfiehlt die Aufnahme von Santiago de Compostela in die Liste der Kulturschätze der Welt nach den Kriterien I, II und VI:

Kriterium I. Um den Dom, ein weltweit anerkanntes Meisterwerk der romanischen Architektur, bewahrt Santiago de Compostela eine wertvolle Altstadt, eine der größten heiligen Städte der Christenheit. 

Kriterium II. In der Romanik und im Barock hatte die heilige Stätte in Santiago einen entscheidenden Einfluss auf die Kunst- und Architekturentwicklung, nicht nur in Galicien, sondern auch im ganzen Nordteil der Iberischen Halbinsel.

Kriterium VI. Das vorgeschlagene Kulturerbe ist mit einem der wichtigsten Themen des Mittelalters verbunden: Von den Ufern der Nord- und Ostsee wanderten unzählige Pilger über Jahrhunderte mit der Jakobsmuschel und den typischen Gewändern zum galicischen Heiligtum hin. Sie folgten den verschiedenen Jakobswegen, wahrhaften Glaubenswegen. 

Der ICOMOS schlägt vor, dass unter dem gemeinsamen Namen ‘Jakobsweg’ oder ‘Pilgerzug nach Compostela’ andere mit dem Pilgerweg verbundene, bedeutende Orte in verschiedenen Ländern eingeschlossen werden, um so zur universalen Bedeutung, welche die Aufnahme von Santiago de Compostela in die Liste des Weltkulturerbes darstellt, beizutragen. (*)

ICOMOS, im Mai 1985.

(*) Der Jakobsweg wurde dann auch tatsächlich acht Jahre später von der UNESCO zum Weltkulturerbe der Menschheit erklärt.

Von da an hat die Stadt zahlreiche Preise und Auszeichnungen als Anerkennung der hervorragenden Erhaltung und Bewohnbarkeit der compostelanischen Altstadt erhalten.

 

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Weltkulturerbe der Menschheit
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