Die Geschichte der Schatzkammer und des Archivs der Jakobsbasilika beginnt mit der Entdeckung der Grabstätte des Apostels im 'Arcis Marmoricis', dem damaligen 'Asseconia' und heutigen Compostela, jener Stadt, auf die der Bischofsitz von Iria Flavia überging.

Zu dem sich durch die Jahrhunderte hindurch angesammelten kulturellen, kunstgeschichtlichen und dokumentarischen Reichtum treten jene Funde hinzu, die Frucht der gegen Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts stattgefundenen Ausgrabungen sind. Diese Funde umfassen die lange Zeitspanne vom 1. bis zum 11. Jahrhundert des 'Locus Sancti Iacobi', jenes berühmten Ortes, an dem Jakobus der Ältere, der gemeinsam mit seinem Bruder, dem Apostel und Evangelisten Johannes, der Lieblingsjünger von Jesus war, begraben liegt.

Das Museum wurde 1930 gegründet und in seinem Innern werden die Spuren gesammelt, die von der außergewöhnlichen Geschichte dieser Reliquienstätte, die das 'Grab des Apostel' bewahrt, zeugen. Außerdem hält es durch eine ahnsehnliche Reihe von Stücken in seiner Schatzkammer die Erinnerung an die lange Pilgergeschichte wach.

Heute besteht das Museum aus drei Bereichen mit einem jeweils eigenen, unabhängigen Zugang, die sich in den verschiedenen Gebäudeteilen der Kathedrale befinden. Auf diese Weise kann man die Geschichte und kunstgeschichtliche Relevanz eines sowohl religös-kultischen als auch kulturellen Zentrums umfassend kennen lernen - eines Zentrums, mit einer für die Menschheit grundlegenden Bedeutung

Krypta des Pórtico da Gloria
Sie liegt unter der Vortreppe der Fassade zur Praza do Obradoiro und wurde von dem Baumeister Maestro Mateo innerhalb des für die Gestaltung des Westportals entwickelten, ikonographischen Gesamtplanes erbaut, wodurch der beträchtliche Höhenunterschied zwischen der Kathedrale und der Praza do Obradoiro ausgeglichen werden konnte, wovon die gestalteten Wände zeugen. Außerdem werden Skulpturarbeiten und die Nachbildung der Instrumente des Pórtico da Gloria ausgestellt.

Kirchenraum Reliquienkapelle-Königsgruft und Schatzkammer
Auf einer Seite der Kathedrale befindet sich dieser Raum, der vor nicht allzu langer Zeit durch eine Wiederöffnung der unter dem Namen 'Porta de Fonseca' bekannten Pforte mit dem Kreuzgang verbunden wurde. In der Reliquienkapelle-Königsgruft befinden sich die Grablegen der galicischen Könige und seiner Familienangehörigen sowie der Reliquienaltar mit kostbaren Goldschmiedearbeiten.
Die Schatzkammer enthält Sammlungen der Goldschmiedekunst, liturgische Elemente, Stücke aus Elfenbein, Glas, etc.; erwähnenswert ist die Prozessionsmonstranz, ein Werk von Antonio de Arfe.

Räume des Kreuzganges
Die Räume nehmen vier Stockwerke auf der Westseite des Kreuzganges der Kathedrale ein, in die man durch einen Eingang gelangt, der sich auf einer der Seiten der Fassade des Obradoiro befindet.

Man durchwandert die gesamte Geschichte und kommt dabei an den kunstgeschichtlichen Zeugnissen der Kathedrale, an den ersten Basiliken und den archeologischen Resten, an der Romanik, sowie an dem Werk des Baumeisters Maestro Mateo, das durch eine Nachbildung des steinernen Chorgestühls der Kathedrale repräsentiert wird, vorbei; man gelangt von der Bildhauerkunst des13. bis 18. Jahrhunderts in die Kathedrale; danach geht es weiter zum Claustro Manierista, zur Bibliothek, wo das Weihrauchfass - der 'Botafumeiro' - zur Schau gestellt wird, und man betritt die Sala Capitular, um schließlich in der oberen Etage anzukommen, in der es eine große Sammlung von Wandteppichen sowie einen Saal mit Werken von Goya gibt und wo sich die eindrucksvolle Balkonreihe befindet, welche die Praza do Obradoiro und die historischen Gassen Santiagos beherrscht.

Informationsbereich über das Glorienportal
Seit Januar 2015 fördern die Barrié-Stiftung und die Catedral-de-Santiago-Stiftung einen neuen Informationsbereich über das Glorienportals, der sich in der Waffenkammer des Xelmírez-Palastes befindet. Dieser permanente Bereich befasst sich mit Geschichte, Ikonografie und dem Restaurierungsprogramm für das groẞartige Werk des Meisters Mateo. Interaktive Applikationen, Fotografien im Groẞformat und Erläuterungstafeln legen den starken Verfallszustand und die Dringlichkeit einer Intervention dar und dokumentieren die zwischen 2008 und 2012 von multidisziplinären Expertenteams aus Deutschland, Italien und Spanien durchgeführten Arbeiten.

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